Gleich in mehrfacher Hinsicht besonders ist ein Gebäude in der Köthener Straße in Quellendorf. Zum einen haben sich Gebäude dieses Typs in Sachsen-Anhalt nur selten erhalten, zum anderen ist seine Bauweise originell. Das "Herzogliche Jagdaufseherhaus" wurde von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt um das Jahr 1780 in Auftrag gegeben, wie man auf der Informationstafel am Haus nachlesen kann. Leopold, der später Herzog wurde, ließ dieses Haus für den Revierjäger errichten. In dieser Funktion blieb es bis 1849 Dienstsitz, dann wurde es zum klassischen Wohnhaus. Später wurden die Gebäude zeitweise von einer Gärtnerei genutzt, doch heute dienen sie wieder als reines Wohnhaus.
Die besondere Dachgestalt, sogenannte Bohlenbinderdächer, findet sich auch in anderen Dörfern im Umkreis Dessaus und wurde aus Frankreich übernommen. Für einen längeren Zeitraum war die Fachwerkfassade unter Putz verschwunden, wurde aber bei der denkmalschutzgerechten Sanierung wieder freigelegt. Das engagierte Bemühen um den Erhalt des Gebäudes wurde mit dem 3. Platz beim "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege" im Jahr 2015 ausgezeichnet.