Im Zentrum von Radegast entstand spätestens im 17. Jahrhundert über Kelleranlagen des benachbarten Gutshofes ein neuer Gasthof, der sich erstmals um das Jahr 1700 nachweisen lässt. Im Jahr 1717 erwarb Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau diesen Gasthof und veranlasste einen Neubau, der bis heute dort besteht.
Erbaut wurde ein Gebäudekomplex um einen Hof herum mit einem Westbau zum heutigen Marktplatz und einem Ostbau zur benachbarten Kirche hin. Im Norden und Süden verbanden kleine Traktbauten diese Gebäudeteile. Sie beherbergten Stallungen und die Scheune. Im Jahr 1834 erhielt der Gasthof den Namen Prinz von Anhalt, wohl um ihn von dem nahen Gasthof Weißes Ross sowie dem weiter nördlich zu findenden Gasthof Zum Grenadier zu unterscheiden. Die Marktseite wurde mit einem säulenflankierten Balkon besonders betont. Der reizvolle, teilverputzte Fachwerkbau verfiel im frühen 21. Jahrhundert zunehmend und der neue Eigentümer riss das Westgebäude im Jahr 2022 ab.