Wann die erste Kirche in Radegast entstand, ist nicht genau ermittelt. Sie war Filialkirche von Großweißandt und erst mit dem Neubau der Kirche im Jahr 1702 wurde sie zur Pfarrkirche. Leider erwies sich der Bau nicht als beständig und schon 1752 stürzte der Turm ein. Er wurde wiederaufgebaut, doch waren häufige Reparaturen notwendig, so dass man die Kirche 1871 abriss und durch einen Neubau aus Backstein ersetzte. Einzig das Sockelgeschoss blieb erhalten.
Bis heute steht diese neuromanische Kirche auf dem Kirchplatz zwischen den Gasthöfen Prinz von Anhalt und Weißes Roß. Das Gotteshaus steht etwas abweichend von der üblichen Ost-West-Ausrichtung: der Turm befindet sich im Nordwesten und der Chor samt Apsis im Südosten. Die 1874 fertiggestellte Kirche besitzt ein kreuzförmiges Schiff und vor dem Turmportal einen Portikus.