Die Eisenbahnstrecke von Magdeburg über Köthen und Halle nach Leipzig war die erste preußische Ferneisenbahn (1838 bis 1840) und entstand nur kurz nach der ersten sächsischen Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden (1835 bis 1839). Bereits im Jahr 1840 konnte man daher von Köthen aus nach Magdeburg, Halle und Leipzig sowie mit Umstieg nach Dresden fahren.
Der Baumeister Conrad Hengst wurde mit dem Entwurf für das Bahnrestaurant und das gegenüber stehende Empfangsgebäude beauftragt. Vermutlich stammt von ihm auch das benachbarte Bahnpostamt, so dass sich hier ein klassizistisches Bahnhofsensemble aus der Frühzeit der deutschen Eisenbahngeschichte erhalten hat. Im Umfeld dieser Bauten finden sich zudem weitere Bahnhöfe (Zweiter Magdeburg-Leipziger Bahnhof; heutiger Hauptbahnhof; Berlin-Halberstädter Bahnhof), historische Bahnbrücken wie die westliche Eisenbahnbrücke in der Friedrich-Ebert-Straße oder die Eisenbahnbrücke Friedrichstraße, ein Bahnwasserturm oder auch ein Lokschuppen. Östlich gegenüber stand ehemals ein baugleiches Bahnhofsgebäude, das wohl für den Bahndammbau der 1910er Jahre abgerissen wurde.
Hengst schuf einen Bau mit schlichteren Schmuckelementen wie Vorkragungen, Bossenwerk oder Gesimsen, der eine streng symmetrische Nordfassade aufweist. An der Südseite befindet sich ein kurzer Gebäudeflügel, so dass dort die klassizistische Symmetrie nicht vollends ausgeprägt ist. Heute wird das Gebäude als Tanzschloss Köthen betrieben.